Unwettereinsatz (Einsatz-Nr. 51)
Techn. Hilfe > UnwetterTechnische Hilfeleistung
Zugriffe 2966
|
eingesetzte Kräfte
|
||||||||||
Fahrzeugaufgebot |
Einsatzbericht
Unwetter trifft Mitterskirchen und Hirschhorn
Überspülte Straßen, vollgelaufene Keller, umgeknickte Bäume: Ein kurzes, aber heftiges Unwetter mit Sturmböen, Hagel und starken Regenfällen ist am frühen Dienstagabend über das Rottal hinweggefegt und hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Besonders betroffen waren im Altlandkreis Eggenfelden der Bereich Mitterskirchen und Hirschhorn.
"Das war schon massiv", beschreibt Andreas Ries, 2. Kommandant der Feuerwehr Hirschhorn. Von etwa 18 Uhr bis Mitternacht war er mit seinen Kollegen im Einsatz. Bei knapp 20 Häusern galt es Keller auszupumpen oder Schlamm zu entfernen. Ries spricht von einer "Sturzflut", die sich durchs Dorf gewälzt habe. Von Osten her hätten sich Wasser und Schlamm von den Feldern bergab über die Hochreiter-Siedlung ihren Weg in Richtung Dorfmitte gebahnt. In den Siedlungen hätten Hagelkörner die Gullideckel verstopft, so dass das Wasser nicht habe ablaufen können, schildert Ries.
Wassermassen spülen geparkte Autos davon
Am Dorfplatz habe sich das Wasser schließlich an einer Natursteinmauer gestaut – diese habe dem Druck aber irgendwann nicht mehr standhalten können. Die Wassermassen setzten in der Folge einige Anwesen im Bereich des Dorfplatzes unter Wasser und spülten sogar geparkte Autos davon, die schließlich an einer Betonmauer zum Stehen kamen. Zur Unterstützung rückten auch die Kollegen der Feuerwehr Eggenfelden an.
An die 20 Einsätze verzeichnete die Feuerwehr Mitterskirchen. Auch dort liefen mehrere Keller voll, einige Straßen waren durch umgeknickte Bäume blockiert. "In dem Ausmaß habe ich so etwas noch nicht erlebt", beschreibt Feuerwehrkommandant Thomas Vogl. Lediglich 2016 habe man es mit ähnlichen Wassermengen zu tun bekommen. Außergewöhnlich sei es am Dienstagabend gewesen, dass solche Regenmassen in so kurzer Zeit vom Himmel stürzen. Nach etwa 20 Minuten sei das Unwetter weitergezogen. Auffällig sei auch, dass die Schneise, in der das Unwetter wütete, sehr schmal gewesen sei.
Durch Mitterskirchen ergossen sich zeitweise regelrechte Sturzbäche: In der Lindenstraße habe man Anwesen mit Sandsäcken vor dem Eindringen des Wassers zu schützen versucht, berichtet Vogl. Weil die Gera zeitweise über die Ufer trat, habe man auch die Mühlbachstraße sperren müssen. Überflutet worden seien unter anderem Teile des Gasthauses Neumaier in Fraundorf sowie die Firma IVG Dämmstoffe im Gewerbegebiet. Mehrere Maisfelder habe der Hagel zerstört, so Vogl. Mit rund 25 Mann sei die FFW Mitterskirchen von etwa 18 Uhr bis Mitternacht im Einsatz gewesen, Unterstützung habe man von den Wehren aus Wurmannsquick und Unterdietfurt erhalten.
"Wie es aussieht, sind wir doch noch recht glimpflich davongekommen", sagt so auch Mitterskirchens Bürgermeister Christian Müllinger im Gespräch mit der Heimatzeitung. Gottlob sei niemand verletzt worden, alle weiteren Schäden könne man beheben. Zum Teil seien in Mitterskirchen binnen weniger Minuten deutlich mehr als 40 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, erklärt er.
Vor allem umgeknickte Bäume galt es im Ortsbereich von Hebertsfelden zu beseitigen, wie Michael Fuchs, Kommandant der Feuerwehr Hebertsfelden, berichtet. Etwa 20 Bäume habe man umschneiden müssen, unter anderem in der Plattner Straße und im Bereich Rottenstuben. Bürgermeisterin Karin Kienböck-Stöger berichtet zudem von einem überfluteten Anwesen, hier hätten sich Wasser und Schlamm von einem Acker in ein Wohnhaus ergossen.
Deutlich mehr Einsätze im Raum Pfarrkirchen
Vergleichsweise glimpflich – so beschreibt man bei der Polizei Eggenfelden den Verlauf des Unwetterabends. Auch die Bundesstraße 20 sei zwischen Eggenfelden und Wurmannsquick zeitweise durch einen Baum blockiert gewesen. Größere Gebäudeschäden, abgesehen von vollgelaufenen Kellern, oder gar Verletzte habe man jedoch nicht zu verzeichnen gehabt. Allerdings habe man mit den eigenen Kräften auch die Kollegen der Inspektion Pfarrkirchen unterstützt, denn dort sei es zu deutlich mehr Einsätzen gekommen.
Letztlich scheint das westliche Rottal im Vergleich zu anderen Bereichen noch einigermaßen glimpflich davongekommen zu sein. Aus dem Raum Mühldorf, dem westlichen Landkreis Rottal-Inn und dem angrenzenden Landkreis Passau werden zum Teil deutliche größere Schäden gemeldet.
Quelle: PNP