1833, in der Nacht vom 27. auf den 28. April, brannte es am oberen Stadtplatz. Dieser Feuersbrunst fielen neben dem Mayringer-Bräu sechs weitere Anwesen nebst Stallungen und Rückgebäude sowie das Feuerrequisitenhaus zum Opfer. Es war erst 1796 neu errichtet worden. Nach der Beschreibung stand das Feuerrequisitenhaus hinter dem Gebäude der heutigen Marienapotheke, am Beginn der Pfarrkirchner Strasse.
Ein Neubau des Feuerrequisitenhauses an dieser Stelle erfolgte nicht. Vielmehr wurde das Grundstück dem Mayringer-Bräu zum Ausgleich dafür überlassen, dass dieser beim Neubau auf die Baulinie der übrigen Häuser auf der Marktplatz Ostseite zurückrückte. Eine Unterkunft fanden die Feuerrequisiten nun im Bezirksamtsgebäude. Bereits 1839 wurde dieser Teil des Bezirksamtes jedoch abgebrochen und die Requisiten fanden in der Marktschreiberei, also im Rathaus, eine neue Unterkunft. Obwohl der Bezirk auf einen Neubau drängte, konnte man sich dazu nicht entschliessen. 1860 wurde vom Markt der Reichenwallner-Sommerkeller, ein Brauerei-Lagerkeller, erworben. Nach der ursprünglichen Planung sollten hier Metzgerverkaufsstände und eine Freibank eingerichtet werden.
Mit Gründung der Freiwilligen Feuerwehr begann man jedoch bereits 1865 mit dem Umbau zum Feuerwehrhaus. Eine Aufstockung und Verlängerung des Gebäudes wurde 1891 erforderlich.
Die Nutzung war jedoch nicht allein der Feuerwehr vorbehalten. Der grosse ehemalige Bierlagerkeller war an verschiedene Personen vermietet, die Stellfläche teilten sich Feuerwehr und Rotes Kreuz. Auch das Eichamt fand zeitweise hier Unterkunft. Von den Wohnungen im ersten Stock war eine für den Hausmeister vorgesehen. Auf Betreiben der Sanitätskolonne erfolgte 1926 der Einbau einer Warmwasserheizung, was die Einsatzbereitschaft in der Winterzeit wesentlich verbesserte. Die Feuerwehr beteiligte sich an den Einbaukosten mit 300 RM.
Im Jahre 1951 wurden die Tore im Hauptgebäude erneuert. Die Rundbögen verschwanden und rechteckige Tore ersetzten sie.
Durch den grösser werdenden Fahrzeugpark wurde die Raumsituation immer kritischer. Der im Anbau untergebrachte Bezirkslastwagen musste Platz machen. Die Sanitätskolonne zog in die Pfarrkirchner Strasse um. Trotzdem standen die Fahrzeuge hintereinander in den Garagen.
Seit 1891 waren keine grösseren Umbauten durchgeführt worden, eine Renovierung und Erweiterung überfällig. 1960 bemängelte das Landesamt für Feuerschutz die ungenügende Situation und forderte Verbesserungen. Bürgermeister Kreck sprach sich bereits in der Generalversammlung am 22. April 1961 dafür aus, statt eines Umbaues einen Neubau ins Auge zu fassen.
In der Sitzung vom 17. April 1962 entschloss sich der Stadtrat zum vollständigen Neubau des Feuerwehrgerätehauses.
Der Standort des Gebäudes blieb die Feuerhausgasse. Der Vorschlag eines Neubaues im Bereich des Rennbahngeländes, am Standort der früheren Festhalle, fand keine Zustimmung. Es vergingen von den ersten Planungen bis zum Baubeginn nochmals vier Jahre, bis Bauausführung und Finanzierung endgültig geklärt waren.
Die gesamte Ausrüstung fand Unterkunft in der Öttinger Strasse, dem damaligen Post-Stadel. Den Abbruch des alten Feuerwehrhauses übernahmen die Wehrmänner. Hier leistete der 'Henschel' gute Dienste. Auch beim Innenausbau des neuen Gebäudes fassten die Aktiven kräftig mit an. Der Lohn aller Mühen bestand in dem gelungenen Neubau, der im Rahmen des 100-jährigen Feuerwehrfestes offiziell an die Wehr übergeben wurde.
Mit dem neuen Gebäude war eine gute Basis für weitere erfolgreiche Arbeit im Dienste des Nächsten geschaffen. Schlauchwaschanlage mit Trockenturm, Umkleidekammer, eigene Werkstätten für Atemschutz und Fahrzeugpflege, Bekleidungskammer sowie ein Lehrsaal standen von nun an zur Verfügung.
Seit 1967 kamen jedoch viele neue Aufgaben auf die Feuerwehr Eggenfelden und ihr Gebäude zu. Die Atemschutz-Werkstatt für den Landkreis Rottal-Inn wurde 1975 eingerichtet, die Atemschutz-Ausbildungsanlage mit Sanitärräumen fand im Keller des Gerätehauses Unterbringung und wurde im Jahre 2003 nochmals auf den modernsten Stand der Technik gebracht. Das Benzinlager musste einer Einsatzzentrale weichen, der Batterieladeraum wurde in einem Durchgang notdürftig eingerichtet, Wachstüberl und Feuerwehrmuseum fanden Platz. Die Ausrüstung und der Fahrzeugpark erweiterte sich auf Grund der vielen neuen Aufgaben, besonders im Bereich der Technischen Hilfeleistung und des Umweltschutzes.
Diese Veränderungen führen dazu, dass über eine Erweiterung des Gerätehauses nachgedacht werden muss.